Als am 28. Oktober 1492 Kolumbus auf Kuba ans Land ging, war die Insel von indianischen Völkern bewohnt.
Die Ankunft der Spanier setzte der Entwicklung dieser Volkstämme ein jähes Ende. Schon in der
1. Hälfte des XVI. Jahrhunders, nach der Beendigung der Phase der Eroberung im Rahmen der spanischen
Entdeckungs-und Kolonisationsprozeßes auf Kuba, ist fast eine Million Indianer durch Zwangsarbeit und
Krankheiten ausgerottet worden, d.h. vier Fünftel der Ureinwohner des Landes.
Somit waren die Spanier schon früh darauf angewiesen, den Bedarf an Arbeitskraft mit westafrikanischen Sklaven zu decken.
Rund eine Million Sklaven wurden während dreier Jahrhunderte von Afrika nach Kuba deportiert. So, der Sklavenhandel im
den XVI.-XIX Jahrhunderten und der Triumph der kubanischen Revolution im XX. Jahrhundert, die die
Rassendiskriminierung auf allen Ebenen des Landes offiziell abschaffte,
sind die zwei wichtigsten Faktoren für das interessantes Bevölkerunggemisch, das Sie erleben werden, wenn Sie nach Kuba reisen.
In dem heutigen Kuba gibt es keine ethnischen Minderheiten. Alle Bevölkerungsgruppen existieren nebeneinder, sie haben
sich vermischt und haben in ihr rassischen und kulturellen Verschmelzung das kubanische Volk gebildet, so wie wir es heute kennen.
Laut offizieller Volkszählung von 2002 kann die gegenwärtige kubanische Bevölkerung ihrer Herkunft nach folgendermaßen
eingegliedert werden: 51% als Mulatten, 37% als Weiße, 11% als Schwarze und 1% als Chinesen.
Damit das geschichtliche Gedächtnis der Völker nicht verloren geht und um den Afrikanern, die mit Gewalt
von ihrem Zuhause ausgerissen wurden, ein ständiges Erinnerungstribut abzustatten, fördert die UNESCO seit 1994 das Programm "Die Route der Sklaven".
Hierzu dient das vor kurzem im Rahmen der Route des Sklavens auf Kuba, eröffnete Museum San Severino, in der Provinz Matanzas.
San Severino war eine militärische Anlage des XVIII. Jahrhunderts und befindet sich auf der westen Seite der Bucht von Matanzas.
Hier kann man sich jetzt ein breites Muster der materiellen und geistigen Spur dieser Menschen auf Kuba anschauen. Auch Zeichen, die
die als Bauarbeiter eingesetzten Sklaven auf die Wände machten, um auf die Erfüllung der Tagesaufgaben hinzuweisen,
kann man hier beobachten.
Die afrikanischen Sklaven, die nach Amerika versetzt wurden, waren auf der Insel von Goree konzentriert, die knapp 3 Km
weit von der gegenwärtigen Hauptstadt von Senegal, von Dakar, entfernt ist. Diese Insel mit nur 17 ha Fläche
verwandelte sich im Jahre 1536 von einer paradiesichen Insel in eine "Menschenlagerinsel", in das "Exportzentrum",
das das höchste Gewinn im Sklavenhandel erbrachte. Ganz in der Nähe vom früheren Festung San Severino fanden im XIX. Jahrhundert
mehrere Sklavenaufstände statt. Einer der berühmtesten davon wurde von einer Sklavin namens Carlota geführt.
Dieser Name Carlota würde noch im XX. Jahrhundert, genau im Jahre 1975, eine symbolische Größe annehmen, als
Tausende Kubaner nach Angola gingen, um die Unabhängigkeit dieses Landes zu unterstützen, da die Versetung und die
Ausschiffung dieser Kämpfer der Name Operation Carlota bekam. Wenn Sie nach Kuba individuell reisen
und einen Aufenhalt in unserer
Casa in Varadero/ Matanzas
vor haben, lohnt sich daß Sie das Museum San Severino besuchen, wenn Sie sich für die kubanische Geschichte interessieren.
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