Skorpionengift aus Guantanamo als Heilmittel gegen Krankheiten. Die südöstliche
Provinz Guantanamo, die fast 1000 Km von der Hauptstadt Havanna entfernt ist, ist ein
anziehender Ort für Experten der Toxikologie,
d.h. für Spezialisten, die Mikroorganismen, Tiere und Pflanzen studieren, die in der
Lage sind, Produkte zu verarbeiten, die für die Menschen verwendbar sind.
Diese Toxinen sind natürliche Quellen von unschätzbarem Wert
und werden großzügig von der Tiergruppe erzeugt, der u.a. die Insekte, die
Spinnentiere und Krustentiere gehören. Von der Anwendung der Gift von diesen
wirbellosen Tieren für heilende Zwecke wird schon in der ägyptischen Mythologie erzählt.
Danach war sie schon von Isis, der Göttin der Fruchtbarkeit und der Geburten und auch Schwester-Frau
von Osiris, dem Richter der Verstorbenen, verwendet worden. Solche Behauptungen findet
man in den papiros von Eber (in einem antiken Text mit einer Zusammenstellung
von ärztlichen Verordnungen der Zeit der XVIII. pharaonischen Dynastie, der vom
deutschen Ägyptologen George Ebers entdeckt wurde).
In den Annalen der Inkas wird ein Heilmittel gegen bösartige Geschwulste erwähnt,
der aus Skorpionengift zusammengesetzt wurde, danach was von Doktor José Manuel
Rodríguez, aus der Fakultät für Medizinwissenschafen in der Provinz Guantanamo, in
seinem Buch "Die Skorpionengift, etwas mehr als eine Alternative zur
Behandlung von Krebs" ("Los venenos de escorpiones, algo más que alternativa para
el tratamiento del cáncer") berichtet wird. Die angesehene kubanische Forscherin
Josefina Cao, aus der Abteilung Biologie der Universität Havannas, hat die
heilenden Eigenschaften des Skorpions Buthus martensi Karsh abgewogen, wovon im
1578 von Shi Zhen Li veröffentlichen ersten offiziellen chinesischen
Pharmabuch "Compendium of Material Médica" berichtet wird. Sowohl dieser Skorpion
als Ganze als sein Schwanz oder sein Giftextrakt soll wirksam sein, und zwar in der
Behandlung von Schlaganfällen, Lähmungen, halbseitige Lähmungen und Schmerzen, die von
Hirnhautentzündung und Rheumatismus verursacht werden.
Cuba verfügt aus 37 Skorpionenarten, die sich zwischen den Familien Scorpionidae und
Buthidae verteilen, aber für pharmakologische Zwecke und zur Verwendung im
Dienste der menschlichen Gesundheit ist nur eine davon, die, von Kuba endemische
Rhopalurus junceust, deren Absonderung Erfolge in der Therapie gegen bösartige
Geschwulste verspricht.
Das gleiche kann man auch von der in Kuba eingeführten Art namens
Centruroides gracillis, gegen Entzündungen und als schmerzstillendes Mittel wirken soll.
An das Sprichtwort "Das Neue ist nicht anders als das Alte, das vergessen
wurde" muß man denken, wenn man die jüngste Aufschwung dieser Therapien verfolgt,
denn die Skorpionengift ist seit Anfag des 19. Jahrhundertes schon in Kuba zur
Behandlung von Nierenschmerzen und verschiedenen Entzündungsarten verwendet worden.
Aufgabe der Wissenschaft wird sein, Beweise dafür zu erbringen, ob sich unter den
Fähigkeiten dieser umstrittenen wirbellosen Tiere auch jene befindet, zur Lösung von
Problemen beizutragen, die schon lange so verschiedene wissenschaftliche Zweige,
wie die Physik, die Chemie, die Genetik, die klinische Bakteriologie, die Chirugie
und die Röntgenlogie beschäftigt. Deshalb werden im Centro de Desarrollo de la
Montaña (CDM) von Guantánamo (im Forschungszentrum für die Entwicklung in den Bergen),
Versuche durchgeführt, die zur Einführung von verdünnten Skorpionentoxinen zur
Kontrolle von Plagen und Krankheiten bei landwirtschaftlichen Kulturen führen könnten.
Nebenbei werden hier auch mit ärztlichen Zwecken andere Tiere und Bakterien studiert,
die Giftträger sind. Dieses Forschungszentrum wurde 1994 auf Initiative vom damaligen
Armeegeneral und heutigen Präsidenten des Staats und Ministerrates Kubas Raul Castro
gegründet.
Diese Versuche streben danach, in einer mittelbarer Zukunft solche Stoffe für therapeutische
Zwecke, auch bei Menschen, zu benutzen. Das Centro de Desarrollo de la Montaña
steht in engem Kontakt mit den angesehenen biologischen Pharma-Laboren (mit den
Laboratorios Biológicos Farmacéuticos (LABIOFAM) von Havanna).
In nächster Umgebung von dieser wissenschaftlichen Einrichtung, die sich im des Bergmasiv
Macizo Nipe-Sagua-Baracoa befindet, liegen die Flächen für die Zuchtfarmen der
Skorpionen. Im Forschungszentrum
CDM werden auch die heilenden
Wirkungen der Gift vom Tausendflüßler (Rhinocricus suprenams) untersucht, vom
Landspinnetier, das in den KaffeefelderN Kubas reichlich vorhanden ist.
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