Vor siebzig Jahren ist Herr Dr. Porfirio Hernández Ramírez in Havanna geboren. Er hatte keine
Absicht Wissenschaftler zu werden, als er 1964 das Medizinstudium beendet hatte. Er war mehr
für den Ungang mit den Patienten interessiert. Deshalb spezialisierte er sich dann als Internist.
Zu dieser Zeit wurde das kubanische Institut für Hämatologie eröffnet und dort wurde ein
Internistarzt auch gebraucht.
Als Internist, so kam Dr. Porfirio in einem Forschungsinstitut an und
so, ohne es kaum zu merken, hatte er sich immer mehr für die Forschung interessiert und
wenn er freie Zeit hatte, betrat er das Institutlabor, um sich für dieses oder jenes über die
Blutwelt und ihrer Kranheiten zu interessieren. Weiter wurde seine Interesse dafür geweckt, als es
dort die ersten Knochenmarktransplantationen durchgeführt wurden, zunächt bei Mäusern, danach bei Menschen.
Dr. Porfirio machte dann das Studium für Arzt 2. Grades auf dem Gebiet der Hämatologie.
Er ist jetzt Stellvertreter des Forschungsdirektors vom kubanischen Institut für Hämatologie und Immunologie
und Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Kuba. Er ist der Hauptverfasser einer
Forschungsarbeit über die Einführung auf Kuba von Transplantationen von eigenen erwachsenen
Mutterzellen bei Patienten mit Arterienverkalkung in den Untengliedern, die als Ergebnis höchster
wissenschaftlichen Bedeutung im Jahre 2007 vom CITMA (Ministerio de Ciencia,
Tecnología y Medio Ambiente) anerkannt wurde.
Die Mutterzellen werden als solche Zellen definiert, die in der Lage sind unbegrenzt geteilt
zu werden und die verschieden Zellenarten im Menschenkörper zu bilden. Sie haben die Fähigkeit,
geschädigte Gewebe zu erneuern, die von verschiedenen Krankheiten, von Umfällen oder wegen
Veralten verursacht worden sind und fördern die Entstehung von neuen Blutgefässen. Auf
Weltmaßstab sind sie v.a. bei der Reparatur des Herzmuskels bei Menschen mit
Herzinfarkt oder
als Therapie bei Verstopfungen des Blutflußes benutzt worden, aber es bestehen schon versprechende
Aussichten bei der Behandlung von Degenerierungen im Nervensystem, bei Diabetes, ortophädischen
Krankheiten, in der Urologie und in der Wiedererlangung von lebenswichtigen Körperorganen mit
funktioneller Versagung.
Aus jüngsten Forschungsarbeiten geht hervor, daß sich diese Zellen in
verschiedenen Körperteilen befinden, so u.a. im Rückenmark, im Blut des Nabelschnures, im
Gewebe der Bindehaut, in der Hornhaut, im Rückenmark, im Leber, in den Lungen, in der Haut
und in der Bauchspeicheldrüse. Ausgehend von der akkumulierten internationalen Erfahrungen auf
diesem Gebiet in den zwei letzten Dekaden des XX. Jahrhunderts, wurde in Kuba im Jahre 2002
angefangen, Schritte in der Zellentherapie zu gehen, die als Grundstütze der sogenannten
Regenerierungsmedizin betrachtet wird. Die Benutzung der Zellenerneuerungstherapie begann hier
im Jahre 2004 mit Patienten mit strengen Ischämie (Blutleere oder Minderdurchblutung) in den
unteren Gliedern, die nicht vor den traditionellen Therapien reagierten und demzufolge vor
irgendeiner Großamputation standen (vor der Wegnahme des ganzen Fußes, eines halben Beines
oder des Beines bis über den Knie). Dabei wurden erwachsene Mutterzellen aus der Knochenmark
benutzt bzw. aus dem eigenen Umkreisblut des Patienten. Die Anfangspatientenmuster bestand aus 30
Patienten.
Mit der Einpflanzung von Mutterzellen wurde bei 67% dieser Kranken eine schon
verschriebene Großamputation vermieden.
|